Barlauch, d.h. Bärlauch oder Allium ursinum mit seinem lateinischen Namen, ist eine Pflanze, die zur Familie der Alliaceae gehört, abgeleitet von dem Wort “ursus”, d.h. “Bär”. Nach dem Volksglauben verzehren Bären diese Pflanze nach dem Aufwachen aus dem Winterschlaf, um die in ihrem Körper angesammelten Giftstoffe auszuscheiden und wieder zu Kräften zu kommen (1). Diese Pflanze, die seit Jahrhunderten in der traditionellen Volksmedizin verwendet wird, hat nachweislich medizinische Eigenschaften. Da Barlauch die Fähigkeit besitzt, Schwermetalle und viele Toxine zu binden, sollte er speziell in Umgebungen angebaut werden, die frei von Schadstoffen, Insektiziden und Pestiziden sind, um medizinisch genutzt werden zu können (2, 3).
Die Zutaten von Barlauch
Barlauch ist sehr reich an Schwefelgruppen. Schwefel verleiht dieser Pflanze ihren charakteristischen knoblauchähnlichen Geruch. Die Schwefelgruppen sind die wichtigsten Bestandteile des Barlauchs, sowohl im Hinblick auf die chemotaxonomische Klassifizierung als auch auf die pharmakologischen Aktivitäten. Der menschliche Körper benötigt Schwefel für die Produktion von Enzymen, die an vielen physiologischen Funktionen beteiligt sind. Dank der enthaltenen Schwefelgruppen (Allicin) weist der Bärlauch auch eine antimikrobielle Wirkung auf (4). Es ist bekannt, dass die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung von Bärlauch auch auf seinen Schwefelgehalt zurückzuführen ist (5).
Es ist erwiesen, dass die Polyphenole in Barlauch, die nicht an Schwefel gebunden sind, eine antioxidative Wirkung haben. In Studien wurde gezeigt, dass die antioxidative Wirkung durch die Bindung von SORs, die Hemmung von Enzymen, die für die Produktion von Superoxidanionen erforderlich sind, die Bindung und Inaktivierung von Metallen, die die Bildung freier Radikale verursachen, die Reduzierung von Alkoxyl- und Peroxylradikalen und die Verhinderung von Peroxidation erfolgt.
Es wurde festgestellt, dass die Flavonoide in Barlauch blutdrucksenkend, antioxidativ usw. wirken und die Gesundheit positiv beeinflussen (7).
Steroidglykoside oder Saponine, die Bestandteile des Barlauchs sind, sind notwendige Bestandteile für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Sie haben auch eine zytostatische Wirkung (8, 9).
Barlauch ist auch eine reichhaltige Mikronährstoffquelle mit Palmitinsäure, Linolsäure, Stearinsäure, verschiedenen Aminosäuren, Vitamin C und ätherischen Ölen (1).
Gibt es Nebenwirkungen von Barlauch?
Barlauch (Allium ursinum) gilt im Allgemeinen als sicher. Aufgrund der darin enthaltenen Schwefelgruppen kann es bei Schwefelallergikern selten zu nicht schwerwiegenden allergischen Reaktionen kommen. Es wurde keine Toxizität von Barlauch, der zu medizinischen Zwecken verwendet und auf besondere Weise angebaut wird, veröffentlicht. In Fallberichten, die als Allium ursinum-Toxizität veröffentlicht wurden, wurde über Fälle von Aluminium-induzierter Toxizität der wild wachsenden und Aluminium bindenden Pflanze berichtet (10). Aufgrund der äußeren Ähnlichkeit dieser Pflanze mit anderen giftigen Pflanzen wurden auch Fälle von falscher Toxizität nach dem Verschlucken dieser giftigen Pflanzen gemeldet (11).

Verwendung in besonderen Bevölkerungsgruppen und Vorsichtshinweise
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit vor (12).
Anwendung in besonderen Bevölkerungsgruppen: Kann bei Patienten mit einer Schwefelallergie eine allergische Reaktion hervorrufen. Es sollte mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die Antikoagulantien erhalten. Es kann die Wirksamkeit von Anti-AIDS-Medikamenten wie Saquinavir verringern (12).
Barlauch in Schwermetall-Chelation
Barlauch oxidiert Quecksilber, Cadmium und Blei in verschiedenen Geweben mit dem Schwefeltripeptid Glutathion, macht sie wasserlöslich und bindet sie. Die gebildeten Schwermetall- und Schwefelkomplexe können nicht wieder in die Zelle gelangen und ihre Anreicherung in den Geweben wird verhindert (13). So werden die Schwermetalle mit dem Urin über die Nieren ausgeschieden (14). Barlauch wirkt auch als Schwefelspeicher im Körper. Aktivierte Schwefelsäure geht eine enzymatische Bindung mit Schwermetallen, insbesondere Arsen, ein und wird ausgeschieden, indem sie den Rücktransport in die Zelle verhindert (15). Auch die Flavonoide in Barlauch binden nachweislich Schwermetalle (5). Flavonoide binden nachweislich insbesondere Eisen und Kupfer (16).
Mit all diesen Eigenschaften hat sich Barlauch als Dauerpräparat in der Chelat-Therapie durchgesetzt. Es hält die aus dem Inneren der Zelle mobilisierten Schwermetalle zurück, verhindert ihren Wiedereintritt in die Zelle und ihre Einlagerung im Gewebe und sorgt für ihre Ausscheidung. Die Behandlung mit Barlauch wird gleichzeitig mit der Chlorella-Behandlung oder spätestens 2 Wochen später begonnen. Während mit Chlorella zirkulierende und mobilisierte Schwermetalle ausgeschieden werden und mit Chlorella für einen langsamen Abfluss der Schwermetalle aus dem Zellinneren gesorgt wird, sollten diese mobilisierten Schwermetalle mit Barlauch zurückgehalten und ihr Wiedereintritt in die Zelle und ihre Anreicherung im Gewebe verhindert werden.
Chlorella und die Barlauch-Behandlung sind eigentlich Vorläuferstoffe, die den Körper auf die eigentliche Chelatbildung vorbereiten. Sie schaffen die Voraussetzungen für die Reinigung der Umgebung von zirkulierenden Schwermetallen und schaffen gleichzeitig die Voraussetzungen für die eigentliche kraftvolle Reinigung, die Reinigung des Zellinneren.
Erst mit der Zugabe von Koriander zur Chlorella- und Barlauch-Behandlung, die für den Austritt der Schwermetalle aus der Zelle sorgt, beginnt die Chelatbildung mit allen Stufen.
Der Zweck der Beteiligung von Barlauch am Entgiftungsprozess besteht darin, den erneuten Eintrag von Schwermetallen, die bereits durch Chlorella im Kreislauf mobilisiert und auch aus dem Bindegewebe und teilweise aus der Zelle entfernt wurden, zu verhindern und sie zurückzuhalten, damit Chlorella sie entfernen kann. Wenn mehr Schwermetalle aus dem Bindegewebe entfernt werden, als der Chelator chelatisieren kann, reichern sich die Schwermetalle im Körper wieder in einer anderen Verteilungsrichtung an, dieses Mal bevorzugt im Gehirn.
Die Chelat-Therapie ist eine Langzeitbehandlung. Je nach Grad der Schwermetallbelastung kann diese Behandlung über Monate andauern, die Dosis kann entsprechend der Empfehlung des Komplementärmediziners angepasst und erhöht werden und wird mit einer Neuraltherapie zur Regulierung des Bindegewebes und des vegetativen Nervensystems (VNS) kombiniert.
REFERENZEN
1 Sobolewska D, Podolak I, Makowska-Wąs J. Allium ursinum: botanical, phytochemical and pharmacological overview. Phytochem Rev. 2013;14(1):81-97.
[Bundesamt für Verbraucherschutz und LebensmiƩ elsicherheit (BVL)]2. das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit . BVL Bericht 8.8. Stoffliste der zuständigen Behörden des Bundes und der Länder Kategorie “Pflanzen und Pflanzenteile”. Berlin: Bundesamt für Verbraucherschutz und LebensmiƩ elsicherheit (BVL); 2014. 1-154.
3) Europäische Kommission, Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Verordnung (EU) 2018/62 der Kommission vom 17. Januar 2018 zur Ersetzung von Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 des Europäischen Parlaments und des Rates (Text von Bedeutung für den EWR). Brussel: 41. Europäische Kommission, Generaldirektion für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit; 2018. pp90
4 Bachrach G, Jamil A, Naor R, Tal G, Ludmer Z, Steinberg D. Garlic Allicin as a Potential Agent for Controlling Oral Pathogens. Journal of Medicinal Food. 2011; 14(11), 1338-1343.
5 Kalayarasan S, Prabhu PN, Sriram N, Manikandan R, Arumugam M, Sudhandiran G. Diallyl sulfi de verstärkt Antioxidantien und hemmt Entzündungen durch die Aktivierung von Nrf2 gegen Gentamicin-induzierte Nephrotoxizität in Wistar-Ratten. Eur J Pharmacol. 2009 Mar 15; 606(1-3):162-71.
6. Marianna Lenková, Judita Bystrıcká, Tomáš Tóth, Miroslava Hrstková. Bewertung und Vergleich des Gehalts an Gesamtpolyphenolen und der antioxidativen Aktivität von ausgewählten Arten der Gattung Allium. Journal of Central European Agriculture, 2016; 17(4):1119-1133.
7. Mariann Bombicz, Daniel Priksz, Balazs Varga, Andrea Kurucz, Aƫ la Kertész, Akos Takacs, Aniko Posa, Rita Kiss, Zoltan Szilvassy, Bela Juhasz. Ein neuartiger therapeutischer Ansatz zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie: Allium ursinum Liophylisate lindert die Symptome vergleichbar mit Sildenafi l. Int. J. Mol. Sci. 2017; 18(7): E1436.
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9 Sobolewska D, Janeczko Z, Kisiel W, Podolak I, Galanty A, Trojanowska D. Steroidal glycosides from the underground parts of Allium ursinum L. and their cytostatic and antimicrobial activity. Acta Pol Pharm. 2006 May-Jun;63(3):219-23.
10. Maud E. Andersson; Aluminium Toxicity as a Factor Limiting the Distribution of Allium ursinum (L.), Annals of Botany. Dezember 1993; 72 (6):607-611.
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